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Schadenfreiheitsklasse

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Schadenfreiheitsklasse: Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) ist ein Teil des Bonus-Malus-Systems in Österreich, das die Kfz-Versicherungsprämie basierend auf unfallfreiem Fahren oder selbst verschuldeten Unfällen anpasst.

Inhaltsverzeichnis

Umfrage: Kennen Sie Ihre aktuelle Schadenfreiheitsklasse?

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    Ja, ich kenne meine Schadenfreiheitsklasse genau. Ich achte bewusst auf unfallfreies Fahren und optimiere meine Versicherungsprämie.

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    Ich kenne meine ungefähre Einstufung. Ich weiß, in welcher SF-Stufe ich bin, aber prüfe sie nicht regelmäßig.

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    Nein, ich habe keine Ahnung, in welcher SF-Klasse ich bin. Das Thema ist für mich bisher nicht relevant gewesen.

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    Ich bin gerade Fahranfänger und starte mit einer neuen Versicherung. Die Schadenfreiheitsklasse spielt für mich jetzt erstmals eine Rolle.

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    Ich nutze ein Firmenfahrzeug oder bin nur als Zusatzfahrer eingetragen. Die Schadenfreiheitsklasse betrifft mich nicht direkt.

Schadenfreiheitsklasse – Auf einen Blick

Nr. Thema Beschreibung
1. Definition und Zweck Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) im österreichischen Bonus-Malus-System bewertet das Fahrverhalten und senkt die Prämie bei unfallfreiem Fahren (Stufe 0 = 50 %) oder erhöht sie bei Unfällen (Stufe 17 = 200 %).
2. Stufen und Zeit Es gibt 18 SF-Klassen (0 bis 17), wobei man bei Stufe 9 startet und nach 9 unfallfreien Jahren Stufe 0 erreicht – ein Unfall verschlechtert die Stufe um 3.
3. Übertragung möglich Die SF-Klasse bleibt an die Person gebunden, nicht an ein bestimmtes Fahrzeug und kann bei Fahrzeug- oder Versicherungswechsel mitgenommen und je nach Versicherer innerhalb der Familie (z.B. von Eltern zu Kind) übertragen werden.
4. Unterbrechung beachten Wer länger als 12 Monate kein Fahrzeug versichert, fällt in der Regel auf Stufe 9 zurück. Manche Anbieter speichern die SF-Klasse jedoch bis zu drei Jahre, sodass sich eine gezielte Tarifwahl lohnt.
5. SF-Klasse optimieren Unfallfreies Fahren, das Selbstzahlen kleiner Schäden, das Sammeln von Fahrpraxis als Zusatzfahrer, Bonusschutz-Tarife sowie ein regelmäßiger Versicherungsvergleich helfen, die SF-Klasse zu verbessern und Kosten zu sparen.

Was ist die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse)?

In Österreich ist die Schadenfreiheitsklasse, oft als SF-Klasse abgekürzt, ein zentraler Bestandteil des Bonus-Malus-Systems, das von den meisten Kfz-Versicherungen genutzt wird, um die Höhe der Versicherungsprämie zu bestimmen.

Das System ist darauf ausgelegt, das Fahrverhalten der Versicherungsnehmer zu bewerten und finanziell zu beeinflussen: Wer unfallfrei fährt, wird mit niedrigeren Kosten belohnt, während selbst verschuldete Unfälle zu höheren Prämien führen. Es handelt sich dabei um eine Art Bewertungsskala, die das Risiko eines Fahrers für die Versicherungsgesellschaft widerspiegelt.

Die SF-Klasse wird vor allem in der Kfz-Haftpflichtversicherung angewendet, die in Österreich für jedes Fahrzeug gesetzlich vorgeschrieben ist. Einige Versicherer erweitern das System auch auf die freiwillige Kaskoversicherung, wobei die genauen Regeln hier je nach Anbieter variieren können.

Im Kern dient die Schadenfreiheitsklasse dazu, sicheres und verantwortungsbewusstes Fahren zu fördern, indem sie langfristige finanzielle Anreize schafft. Je besser die Klasse, desto geringer ist der Anteil der Basisprämie, den man zahlen muss.

Tipp: Die Prämie lässt sich auch durch die Wahl einer höheren Selbstbeteiligung reduzieren.

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Welche Schadenfreiheitsklassen gibt es in Österreich?

Das Bonus-Malus-System in Österreich umfasst 18 Schadenfreiheitsklassen, die von 0 bis 17 reichen. Diese Stufen bestimmen den Prozentsatz der Basisprämie, den Versicherungsnehmer zahlen. Stufe 0 ist die günstigste, Stufe 17 die teuerste.

In der Regel setzen sich die Prämienanteile bei den Kfz-Versicherungen pro Schadenfreiheitsklasse grob wie folgt zusammen*:

  • SF-Klasse 0: 50 %

  • SF-Klasse 1: 55 %

  • SF-Klasse 2: 60 %

  • SF-Klasse 3: 65 %

  • SF-Klasse 4: 70 %

  • SF-Klasse 5: 75 %

  • SF-Klasse 6: 80 %

  • SF-Klasse 7: 85 %

  • SF-Klasse 8: 90 %

  • SF-Klasse 9: 100 %

  • SF-Klasse 10: 110 %

  • SF-Klasse 11: 120 %

  • SF-Klasse 12: 130 %

  • SF-Klasse 13: 140 %

  • SF-Klasse 14: 150 %

  • SF-Klasse 15: 160 %

  • SF-Klasse 16: 180 %

  • SF-Klasse 17: 200 %

*Hinweis: Die genannten Beträge dienen lediglich als Richtwerte. Die genaue Höhe der Prämie variiert je nach Versicherungsgesellschaft und individuellen Faktoren wie Fahrzeugtyp und Wohnort.

Sie sehen also, der Versicherungsbeitrag sinkt, wenn die Schadenfreiheitsklasse steigt. Wer über viele Jahre unfallfrei fährt, kann seine Prämie dauerhaft reduzieren und profitiert von deutlich niedrigeren Versicherungskosten.

Tipp: Manche Versicherungen bieten auch spezielle Tarife an, die einen Freischaden inkludieren. Dabei kann ein Unfall gemeldet werden, ohne sofort eine Rückstufung in der SF-Klasse zu riskieren.

Welche SF-Klasse nach wie vielen Jahren?

Die Schadenfreiheitsklasse verbessert sich mit jedem unfallfreien Jahr um eine Stufe. Das bedeutet, dass die benötigte Zeit, um eine bestimmte SF-Klasse zu erreichen, von der Anzahl der schadenfreien Jahre abhängt. Startpunkt ist in der Regel Stufe 9.

Wir haben Ihnen hier mal eine Übersicht zusammengestellt, damit Sie sehen, wie viele Jahre es dauert, bestimmte Stufen zu erreichen:

  • Stufe 8: 1 unfallfreies Jahr

  • Stufe 7: 2 unfallfreie Jahre

  • Stufe 6: 3 unfallfreie Jahre

  • Stufe 5: 4 unfallfreie Jahre

  • Stufe 4: 5 unfallfreie Jahre

  • Stufe 3: 6 unfallfreie Jahre

  • Stufe 2: 7 unfallfreie Jahre

  • Stufe 1: 8 unfallfreie Jahre

  • Stufe 0: 9 unfallfreie Jahre

Nach 9 Jahren ohne Unfall erreicht man also die beste Stufe 0, bei der die zu zahlende Versicherungsprämie in der Regel nur noch 50 Prozent beträgt.

Schadenfreiheitsklasse berechnen

Die Berechnung der Schadenfreiheitsklasse in Österreich folgt dem Bonus-Malus-System. Hierbei beeinflusst das eigene Fahrverhalten direkt die Höhe der zu zahlenden Kfz-Versicherungsprämie.

Nachstehend haben wir die Grundprinzipien zur Berechnung zusammengefasst:

  • Startpunkt: Neue Fahrer oder Personen ohne Versicherung in den letzten 12 Monaten beginnen bei Stufe 9.

  • Bonus-Regel: Für jedes Jahr ohne selbst verschuldeten Unfall sinkt die Stufe um 1 (z.B. von 9 auf 8).

  • Malus-Regel: Bei einem selbst verschuldeten Unfall steigt die Stufe um 3 (z.B. von 9 auf 12).

  • Beobachtungszeitraum: Die Versicherung bewertet das Fahrverhalten vom 1. Oktober bis 30. September des Vorjahres, um die neue Stufe festzulegen.

  • Grenzen: Die beste Stufe ist 0, die schlechteste 17. Es gibt keine weiteren Verbesserungen unter 0 oder Verschlechterungen über 17 hinaus im Standardmodell.

Ein praktisches Beispiel: Jemand fährt drei Jahre unfallfrei und erreicht Stufe 6. Im vierten Jahr verursacht er einen Unfall und fällt auf Stufe 9 zurück. Fährt er danach wieder 2 Jahre unfallfrei, steht er bei Stufe 7.

Die Berechnung berücksichtigt also die gesamte Versicherungshistorie, wobei Unfälle einen stärkeren Einfluss haben als Bonusjahre.

Tipp: Bei manchen Versicherungen haben Sie die Möglichkeit, Ihre SF-Klasse bis zu drei Jahre zu behalten, wenn Sie kein Fahrzeug versichert haben. Ohne eine solche Regelung würden Sie nach längerer Pause ohne Auto wieder auf Stufe 9 zurückfallen.

Schadenfreiheitsklasse übertragen

Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) ist in Österreich nicht an ein bestimmtes Fahrzeug gebunden, sondern an die versicherte Person. Das bedeutet, dass sie bei verschiedenen Lebenssituationen übertragen werden kann. Beim Wechsel des Fahrzeugs bleibt die SF-Klasse automatisch erhalten, solange die Versicherung auf denselben Namen läuft.

Dasselbe gilt beim Wechsel der Versicherungsgesellschaft: Die neue Gesellschaft übernimmt die bestehende Schadenfreiheitsklasse, da diese in der Versicherungshistorie dokumentiert ist. Versicherer tauschen diese Daten untereinander aus, sodass ein „Neustart“ mit einer besseren Stufe nicht möglich ist, um einen Malus zu umgehen.

Häufig relevant ist die Übertragung der SF-Klasse innerhalb der Familie, beispielsweise von Eltern auf Kinder oder zwischen Ehepartnern. Dafür verlangt die Kfz-Versicherung oft Nachweise, wie eine gemeinsame Wohnadresse oder einen plausiblen Grund, warum die Übertragung sinnvoll ist.

Ein Beispiel: Ein Vater in Stufe 0 (50 % Prämienanteil) könnte seine Klasse auf seinen Sohn übertragen, der gerade den Führerschein gemacht hat, damit dieser nicht bei Stufe 9 (100 % Prämienanteil) beginnt.

Solche Übertragungen müssen jedoch mit der Versicherung abgestimmt werden und sind nicht automatisch gültig.

Vorsicht bei Unterbrechung der Versicherung

Wer länger als ein Jahr kein Auto über die Kfz-Haftpflicht versichert hat, fällt in der Regel auf Stufe 9 zurück. Einige Versicherer bieten hier jedoch die Möglichkeit der Bonus-Speicherung (teilweise bis zu drei Jahren) an. Das ist besonders praktisch, wenn jemand vorübergehend ins Ausland zieht oder kein Auto nutzt. Ohne solche Regelung verfällt die bisherige Klasse und wird nicht übertragen.

5 Tipps, um Ihre SF-Klasse zu verbessern

Die Schadenfreiheitsklasse hat einen direkten Einfluss auf Ihre Versicherungsprämie. Um langfristig zu sparen, lohnt es sich, bewusst auf eine Verbesserung der Einstufung hinzuarbeiten. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie Ihre SF-Klasse optimieren, Rückstufungen vermeiden und so Jahr für Jahr von niedrigeren Kosten profitieren.

Nachstehend finden Sie fünf simple Tipps, um die Schadenfreiheitsklasse zu verbessern und somit auch Ihre Beitragsrechnung langfristig zu reduzieren:

  • Sicher fahren und Unfälle vermeiden: Jedes unfallfreie Jahr bringt Sie eine Stufe nach oben und senkt den Beitrag zur Kfz-Versicherung. Fahren Sie defensiv, halten Sie Abstand und vermeiden Sie riskante Manöver, um die SF-Klasse langfristig zu verbessern.

  • Kleine Schäden selbst zahlen: Bei kleineren Schäden (z.B. Steinschlägen oder Kratzern) kann es günstiger sein, die Reparatur aus eigener Tasche zu zahlen, anstatt sie der Versicherung zu melden. So verhindern Sie eine Rückstufung um mehrere Stufen und sparen langfristig Geld.

  • Fahrpraxis sammeln ohne eigenes Auto: Falls Sie als Fahranfänger noch kein eigenes Auto haben, können Sie sich als Zweitfahrer bei einem Familienmitglied eintragen lassen. Einige Versicherungen erkennen diese Zeit an, sodass Sie später nicht bei Stufe 9 starten müssen.

  • Versicherungsbedingungen nutzen: Manche Versicherer bieten Tarife mit einem Freischaden an, bei denen Ihr erster Unfall die SF-Klasse nicht verschlechtert. Informieren Sie sich auch, ob Sie Ihre SF-Klasse für eine gewisse Zeit speichern lassen können, wenn Sie vorübergehend kein Fahrzeug versichern.

  • Regelmäßig Versicherungen vergleichen: Auch wenn Ihre SF-Klasse gleich bleibt, kann die Höhe der Versicherungsprämie je nach Anbieter stark variieren. Ein regelmäßiger Vergleich hilft, das beste Angebot zu finden und zusätzlich zu sparen.

Häufige Fragen und Antworten

Welche SF-Klassen gibt es?

In Österreich gibt es keinen klassischen Schadenfreiheitsrabatt wie in Deutschland. Stattdessen nutzen die Versicherer das Bonus-Malus-System mit insgesamt 18 Stufen, das die Prämie anhand der Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) berechnet. Die Skala reicht von Stufe 0 (beste Klasse, niedrigste Prämie) bis Stufe 17 (schlechteste Klasse, höchste Prämie).

Die SF-Klasse verbessert sich mit jedem unfallfreien Jahr um eine Stufe. Wer also ein Jahr ohne Unfall fährt, steigt von Stufe 9 auf 8, nach zwei Jahren auf 7 und so weiter. Nach neun unfallfreien Jahren erreicht man die beste SF-Klasse 0, bei der die Prämie meist nur noch 50 Prozent beträgt.

Die Berechnung erfolgt nach einer einfachen Regel: Pro unfallfreiem Jahr verbessert sich die SF-Klasse um eine Stufe, ein selbst verschuldeter Unfall führt meist zu einer Rückstufung um drei Stufen. Die Versicherungen bewerten das Fahrverhalten immer im Zeitraum vom 1. Oktober bis 30. September des Vorjahres.

Die Führerscheindauer allein bestimmt nicht die SF-Klasse, sondern die Anzahl der unfallfreien Versicherungsjahre. Wenn Sie 20 Jahre lang ohne Unterbrechung versichert und unfallfrei gefahren sind, sollten Sie in der besten SF-Klasse 0 sein. Falls es zwischenzeitlich Versicherungsunterbrechungen oder Unfälle gab, könnte die Einstufung jedoch abweichen.